Bei der Scheibenverglasung am Kfz sind einige Schritte nötig, um eine Scheibe sicher und fest ins Fahrzeug einzukleben. Dabei kommt es gelegentlich auch zu Anwendungsfehlern, die das Ergebnis beeinträchtigen können. Wir erklären Ihnen, was Sie bei der Verwendung von Scheibenkleber beachten müssen.

Der Scheibenkleber härtet nicht aus

Unser Scheibenkleber ist ein 1-Komponenten-Klebstoff, der von außen nach innen durchhärtet. Die Wegfahrzeit von 2 Stunden bezieht sich auf eine Temperatur von 23°C / 50% Luftfeuchtigkeit. Somit ist diese immer abhängig von der Verarbeitungstemperatur des Klebstoffes, der Materialien und der Umgebung.

Was bedeutet Wegfahrzeit?

Die Wegfahrzeit von 2 Stunden besagt allerdings nicht, dass der Klebstoff nach 2 Stunden vollständig ausgehärtet ist, sondern dass vom TÜV vorgegebene Crashtest bestanden wird. Dabei sollte man beachten: Eine Aushärtung des Klebstoffes bei zu niedrigen Temperaturen kann verlangsamt werden oder sich sogar ganz einstellen.

Die Verarbeitung der PETEC Scheibeneinglasungsprodukte sollte nicht unter +5°C erfolgen!

Wegfahrzeit, Durchhärtung und Ablüftzeiten sind abhängig von Temperatur und Luftfeuchtigkeit.

Scheibenkleber haftet nicht auf der Scheibe

Wenn der Kleber nicht richtig auf der Scheibe haftet, kann das mehrere Gründe haben. Meist ist dabei die mangelnde Vorbereitung der Scheibe das Problem. Folgende Gründe kommen dabei immer wieder vor:

Die Scheibe wurde nicht ausreichend gereinigt bzw. vorbehandelt.

Ein großes Problem bei der Haftung von Scheibenklebstoffen ist die Silikonkontamination, also die Verunreinigung der Scheibe mit kaum sichtbaren Silikonresten. Die Silikonkontamination entsteht beim Herstellungsprozess und lagert sich auf der Scheibe bzw. der Klebefläche ab. Dieser Prozess kann sich durch den Kunststoff-Kantenschutz und das Einschweißen der Scheibe verstärken.

Die Scheibe muss deshalb unbedingt ausreichend angeschliffen und gereinigt werden. Silikonrückstände wirken ansonsten als Trennmittel und es wird nicht auf der Scheibe, sondern auf dem Silikon geklebt. Erst nach vollständiger Entfernung der Silikonkontamination und Kontrolle der Maßnahmen wird der Primer aufgetragen.

Um die Rückstände von Silikon zu erkennen, gibt es folgenden Trick: Sprühen Sie die Klebefläche mit Wasser ein. Dort, wo noch Silikon vorhanden ist, wird das Wasser deutlich abperlen. Die Klebefläche muss also weiter gereinigt und vorbereitet werden.

Wie können die Silikonrückstände restlos beseitigt werden? Bitte schleifen Sie zunächst die Klebefläche mit einem Schleifvlies an. Eine hartnäckige Silikonkontamination muss mit unserem Dicht- & Klebstoffentferner Spray (Art.-Nr. 82150) entfernt werden. Anschließend mit unserem Reinigungstuch (Art.-Nr. 82111) oder Multi Cleaner (Art.-Nr. 82100 / 82200) reinigen und unbedingt 10 Minuten ablüften lassen. Im Anschluss nochmals mit einem sauberen, trockenen Lappen nachreiben.

 

Der Primer wurde nicht richtig aufgetragen.

Den Primer gut schütteln und gleichmäßig in eine Richtung auf die Klebefläche der Glasscheibe auftragen. Der Primer ist so lange zu schütteln, bis der Inhalt einheitlich vermischt ist und satt schwarz aufgetragen werden kann. Ggf. muss der Primer in mehreren Schichten appliziert werden.

Die Ablüftzeit von Reiniger bzw. Primer wurde nicht ausreichend eingehalten.

Die Ablüftzeit ist wichtig, damit sich Lösungsmittel aus den Produkten verflüchtigen können, und muss bei Reiniger und Primer unbedingt eingehalten werden. Sonst arbeitet das Produkt bzw. das noch vorhandene Lösungsmittel gegen den Scheibenkleber und hindert diesen an der Benetzung.

Der falsche Reiniger wurde verwendet.

Allzweck-Reiniger und Glasreiniger (Tenside) sind nicht immer für die Vorbehandlung von Scheibenverklebungen geeignet. Auch hier kann der Reiniger als Trennmittel wirken und Haftungsprobleme auslösen.